Johannesbote

Johannes Rödiger
Pfarradministrator
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Wort zum Heiligen Jahr
Liebe Schwestern, liebe Brüder,
Vor einiger Zeit wurde ich gefragt, worüber wir eigentlich im Liturgiesachausschuss sprechen und an welchen Themen wir gerade arbeiten. In den letzten Sitzungen haben wir uns mit dem 1700-jährigen Jubiläum des Konzils von Nizäa und dem damit verbundenen Glaubensbekenntnis sowie mit dem Heiligen Jahr 2025 beschäftigt. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass in diesem Jahr das sogenannte große Glaubensbekenntnis häufiger in den Messen gebetet wird. Anlässlich des Jubiläums 2025 haben wir uns mit der Verkündigungsbulle Spes non confundit – „Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ – von Papst Franziskus auseinandergesetzt. Darin betont er, dass das Pilgern ein wesentliches Element des Heiligen Jahres darstellt: „Sich auf einen Weg zu begeben, ist typisch für diejenigen, die sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens machen. Eine Fußwallfahrt trägt sehr dazu bei, den Wert der Stille, der Anstrengung und der Konzentration auf das Wesentliche wiederzuentdecken.“
In diesem Sinne sind wir bereits am 3. April mit einer Gruppe von über 30 Pilgerinnen und Pilgern von Salvator nach Maria Frieden gepilgert. Im Wallfahrtsausschuss wird überlegt, ob und wann wir einen solchen Pilgertag wiederholen werden. Im Zusammenhang mit dem Pilgern lädt der verstorbene Heilige Vater auch zum Empfang des Bußsakraments ein – „dem unverzichtbaren Ausgangspunkt eines echten Weges der Umkehr“. Papst Franziskus spricht außerdem davon, für wen das Heilige Jahr besonders ein Jahr der Hoffnung sein könnte: für Gefangene, Kranke, Menschen mit Behinderung, junge Menschen, Migrantinnen und Migranten, ältere Menschen, Großeltern und Arme. In der zweiten Jahreshälfte möchten wir in Anlehnung daran jeden Monat eine dieser Gruppen besonders in den Blick nehmen und uns als Zeichen der Hoffnung zu diesen Menschen senden lassen. Begleitet wird dies jeweils durch einen Artikel im Johannesboten. In dieser Sommer-Doppel-Ausgabe richten wir unseren Fokus auf die Seniorinnen und Senioren sowie auf die jungen Menschen.
Liebe Jugendliche,
das Heilige Jahr möchte für euch ein Zeichen der Hoffnung sein. Papst Franziskus schreibt über euch: „Zeichen der Hoffnung brauchen diejenigen, die selbst Hoffnung verkörpern: die jungen Menschen. Leider erleben sie oft, wie Träume zerbrechen. Wir dürfen sie nicht ent- täuschen, denn auf ihrer Begeisterung gründet die Zukunft.“ Wie blickst du in die Zukunft? Mit (Vor-) Freude und Erwartung oder eher mit Unsicherheit und Sorge? Was bedeutet Hoffnung eigentlich? Ist sie ein Trost – oder nur eine Vertröstung nach dem Motto: „Das wird schon“? Hoffnung geht immer Hand in Hand mit Glaube und Liebe – diese drei gehören untrennbar zusammen. Hoffnung ist verbunden mit einer festen Zuversicht: der Zuversicht, dass Gott da ist, dass er dein Leben hält und trägt und weiß, was gut für dich ist. Es ist tröstlich, wenn Jesus fragt: „Wer von euch gibt seinem Sohn einen Stein, wenn er um Brot bittet? [...] Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten“ (Mt 7,9.11).
In diesem Jahr wird voraussichtlich Carlo Acutis heiliggesprochen. Er starb 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie. Ich lade euch ein, euch mit seinem Leben zu beschäftigen. Es geht nicht darum, ihn oder irgendwen nachzuahmen oder zu kopieren. Du bist einzigartig – ein Original, keine Kopie! Dennoch können Heilige für uns zur Inspiration werden. Das Heilige Jahr ist eine Einladung zur Heiligkeit. Vielleicht spürt die eine oder der andere von euch, dass Gott sie oder ihn ruft, das eigene Leben ganz ihm zu schenken: im Dienst an anderen, im geweihten Leben, als Ordensfrau oder Ordensmann, als Priester. Dann habt keine Angst, diesem Ruf zu folgen!
Zum Heiligen Jahr gehört auch das Pilgern. Vielleicht gelingt es uns, einen Jugendpilgertag nach Maria Frieden zu organisieren. Auf jeden Fall sind alle Ministrantinnen und Ministranten herzlich eingeladen, an der Ministrantenwallfahrt am 27. September nach Altbuchhorst teilzunehmen. Falls ihr noch keine Infos erhalten habt: Die Oberminis geben euch alle Details. Zum Schluss noch ein Wort an die Eltern und Großeltern. Ich lade Sie ein, wie Sie es sicherlich schon tun, mit Ihrer Erfahrung und Ihrem Glauben immer wieder neue Perspektiven zu eröffnen. Helfen Sie bitte mit, Hoffnung zu schenken – auch dort, wo es manchmal hoffnungslos zu sein scheint.
In diesem Sinne wünsche ich euch und Ihnen ein hoffnungsvolles zweites Halbjahr 2025!
Ihr
Pfarrer Johannes Rödiger
Pfarradministrator