Johannesbote

Thomas Markgraff-Kosch

Thomas Markgraff-Kosch
Diakon

Abschied (?)

Wenn Sie diesen Artikel lesen, liegen 3 Monate hinter meinem 30. Weihejubiläum. Viele Gemeindemitglieder haben mit mir gemeinsam Gott gedankt und anschließend im Gemeindesaal gefeiert. Nun kommt der verdiente Voll-Ruhestand und wie bei den Priestern kommt jetzt das i.R. (im Ruhestand)    oder anders übersetzt „in Rufweite“ dazu. Mein letzter Dienst als hauptamtlicher Diakon ist der 30. September 2025.  Spezifisch ist dafür der Diakon geweiht, denen Unterstützung zu schenken, die Hilfe in ihren verschiedenen Notlagen brauchen. Diesen Weg würde ich immer wieder gehen, um Jesus Christus den Menschen mit seiner Liebe nahe zu bringen. Der Diakon zeigt es am Altar in der Assistenz, wenn er die Pala vom Kelch nimmt während der Wandlung. Nicht, weil der Priester zu schwach ist, sondern um zu zeigen, selbst der geringste Dienst soll einem Christen nicht zu schade sein, ganz besonders am Nächsten in seiner Not. Beim barmherzigen Samariter steigt der Samariter in die Grube und hilft ohne Vorbehalte. Auch wir müssen tief, manchmal in den Unrat oder Dreck steigen, wenn dort ein Mensch in der Not ist. Ein gutes Beispiel ist Jesus bei der Fußwaschung der Jünger. Sklavendienst vom Meister als Diener der Jünger. Oft muss man wohl dann seine Skrupel überwinden. Nun, zurück zu meinem offiziellen Dienstende. Das heißt aber nicht, dass ich aus der Welt oder aus dem Dienst am Nächsten entlassen bin. Nein, ich werde mich ehrenamtlich weiter engagieren und helfen, wenn es gewünscht wird. „Abschied ist ein scharfes Schwert“, so der Song eines bekannten Sängers. Doch der Kreislauf des Lebens sagt klar und deutlich: Du wirst nicht jünger und deshalb brauchst du auch eine Zeit der Erholung und den Freiraum, mehr an dich selbst zu denken. Seit dem Jahr 2004 war ich in Herz Jesu, St. Judas Thaddäus und ab 2006 in Maria Frieden tätig als Diakon. Es war eine segensreiche Zeit bis zur Gründung der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. Viele Mitchristen sind mir begegnet, mit denen ich zusammen gearbeitet habe, die sich ehrenamtlich für die Sichtbarkeit und den Aufbau des Reiches Gottes einsetzten. Ihnen möchte ich meinen Dank aussprechen, auch denen aus Maria Frieden und den anderen Standorten, wo Menschen sich ehrenamtlich engagieren für den Leib Christi, der Mutter Kirche. Manchmal gab es leider auch von mir Versagen. Jene, die darunter gelitten haben, bitte ich um Vergebung. 

Am 28. September 2025 wird es einen Abschiedsgottesdienst geben in Maria Frieden um  09:30 Uhr. Anschließend würde ich mich freuen, Sie beim Gemeinde-Café begrüßen zu können.

Oft höre ich an einem  Standort von einigen Gemeindemitgliedern Beschwerden: Hier ist nichts mehr los! Eine Gemeinde oder Pfarrei ist nur lebendig, wenn die getauften und gefirmten Christen ihr allgemeines Priestertum leben - nicht nur im Gottesdienst. Von der heiligen Messe aus geht der Dienst weiter nach dem Verlassen der Kirche, weil man wie der Samariter handeln soll z. B. in der Caritas, aber nicht nur dort. Viele Dienste werden auf wenigen Schultern verteilt. Sie sind überlastet oder irgendwann ausgebrannt. Und dann kommt es für diesen Standort zum „Aus“ für eine lebendige Gemeinde. Die hauptamtlichen Kräfte werden den Verfall eines Standortes nicht aufhalten können. Nur gemeinsam geht es, den Leib Christi fit zu halten und so eine einladende Kirche zu sein, damit man sich dort geborgen fühlt. Vielleicht regt der Schlussteil dieses Artikels an, zu überlegen: Wo kann ich als gesendeter Christ sichtbar mithelfen am Aufbau der Kirche, dem Leib Christi? Wenn Sie Interesse haben an der Mitarbeit in der Gemeinde, wird der dortige Gemeinderat sicherlich ein offenes Ohr dafür haben. Deshalb noch einmal ein großes Dankeschön an die vielen, die viel Zeit in der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. opfern, damit Kirche lebendig ist und sichtbar bleibt im Bezirk Tempelhof und in Neukölln-Buckow.

 

Ihr
Thomas Markgraff-Kosch
Diakon

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