Kirchenrundgang Maria Frieden - Teil 1

Von der Idee bis zur Weihe

Wir gehen mal zurück in die Anfänge 60-ziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Lange schon war die „alte“ Kirche, in deren Gebäude sich das heutige Pfarrzentrum mit dem großen und kleinen Pfarrsaal, den Jugendräumen, dem Gemeindebüro und die Wohnungen befinden, zu klein für die im Jahre 1967 gezählten 5060 Gemeindemitglieder. Der Wunsch nach einem neuen Kirchengebäude wuchs. Die Aktivitäten diesen Wunsch umzusetzen nahmen Gestalt an.

Schließlich stimmte die bischöflichen Behörde am 5.08.1963 dem Kirchenneubau zu. Eine lange Planungs- und Ausschreibungszeit endete am 10.04.1967 mit dem Bau der Kirche nach den Entwürfen des Kirchenarchitekten Günter Maiwald (*1919 - †1996). Geplant waren ca. 340 Sitzplätze innerhalb einer architektonisch eigenwilligen Form in modernem Leichtbetonbau mit schalungsrauher Oberfläche auf einem ungleichseitigem rautenförmigen Grundriss in Gestalt eines verschobenen Quadrates. Um diesen Grundriss gruppierten sich auf allen vier Seiten ebenerdige Anbauten. Die zur Straße liegenden beiden Portalanbauten und an den rückwärtigen Seiten die Anbauten der Sakristei, des Hintereingangs und der Marienkapelle.(Grundriss und Modellbilder der neuen Kirche Abb. 1).

Am 25.06.1967 fand mit dem Ordinariatsrat Msgr. Erich Klausener im Beisein des Architekten Günter Maiwald die feierliche Grundsteinlegung (Abb. 2) statt. Im Text der Urkunde werden die in dieser Zeit politischen und kirchlichen Verantwortlichen erwähnt. Es wird auch auf die besondere Situation der Stadt Berlin 1967 hingewiesen. Ausführlich widmete man sich dem Thema, warum der neue Kirchbau dem Schutz der Mutter Gottes empfohlen wird. (Grundsteinlegung 25.06.1967 Text Abb. 2a und 2b).

Ein gutes Jahr später, am 12.07.1968 begingen die Handwerker und die Gemeinde das Richtfest (Richtfest Abb. 3).

Noch bevor das Kirchengebäude geweiht wurde, segnete und weihte am 8.09.1968, ebenfalls unter großer Beteiligung der Gläubigen, Domkapitular Prälat Raymund Greve die in der Glockengießerei Rudolf Perner in Passau gegossen Bronzeglocken. (Abb. 4).

Die lange Zeit des Planens und des Bauens wurde endlich beendet mit der feierlichen Weihe der neuen Pfarrkirche Maria Frieden durch Alfred Kardinal Bengsch am 20.04.1969. Eine große Gemeinde feierte zusammen mit den geistlichen Vertretern aus dem bischöflichen Ordinariat, den Vertretern der katholischen und evangelischen Nachbargemeinden und den politischen Vertretern der Stadt dieses denkwürdige Ereignis (Kirchweihe Abb. 5 und 5a). Das nach dem Gottesdienst stattfindende Festmahl fand übrigens, mangels Platz in der eigenen Gemeinde, in den Pfarrräumlichkeiten des evangelischen Gemeindezentrums der Martin Luther Gemeinde statt - schon damals ein schönes Zeichen gelebter und praktischer Ökumene. (Abb. 6)

Auch heute, über 50 Jahre nach der Weihe, immer noch ein imposantes, eigenwilliges und zugleich beeindruckendes Gebäude (Abb. 7).

Und über den Glockenturm, den Campanile (ABB. 8), sprechen wir im nächsten Teil ausführlicher … !