Wasser

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# Salvator Hineingeschaut

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Zweimal befand sich ungefähr dort, wo heute der Eingang zu unserer Kirche ist, eine große Grube. Die eine, erste, davon war absichtlich mit Wasser gefüllt, bei der anderen sorgte unvorhersehbar ein heftiges Unwetter dafür. Und auch der Grundwasserspiegel bereitete unseren Altvordern immer wieder ernste Sorgen.

Schon im Sommer 1926 bei den Bauarbeiten für das Kinderkrankenhaus, berichtete Bernhard Hertel (1862-1927), der Kölner Dombaumeister, der für Monsignore Grabe schon die St. Elisabeth-Kirche in Schöneberg gebaut und nun auch Salvator und das Krankenhaus entworfen hatte, seinem Bauherrn, der sich zu dieser Zeit in Techny, Illinois, aufhielt, dass es immer wieder Probleme mit Wassereinbrüchen auf der Baustelle gäbe. Besonders nach heftigen Regenfällen im Juni 1926 fürchtete man zunächst, dass das Wasser so steigen könnte, dass die Keller des künftigen Krankenhauses gefährdet wären. Allerdings hatte man Glück: Es blieb ca. 85cm unter dem, wie es heißt, „gewachsenen Boden“ und damit 10cm unter dem Keller. Auch die Isolierung erwies sich als stabil. Um aber wirklich sicher zu gehen, legte Hertel schließlich eine Drainage an. Die Wilhelmstraße (seit 1949 Briesingstraße) wurde erst in diesen Jahren an die Kanalisation angeschlossen und hatte nur parallel zur Straße einen Graben.

Doch zurück zu den anfangs erwähnten beiden Gruben.

Während des Krieges, 1944, entschloss man sich, zum Schutz der Kirche und besonders des Kinderkrankenhauses, einen Feuerlöschteich anzulegen. Zu oft war das Krankenhaus schon 1943 bei den schweren Bombenangriffen in Lichtenrade größeren Bränden nur knapp entgangen. Der Löschteich fasste 500 cbm Wasser. Eine Motorpumpe und lange Schlauchleitungen sollten bei neuen Bränden schnelle Hilfe möglich machen. 1946 wurde dieser Feuerlöschteich zugeschüttet und eingeebnet.

1955 begann man, wie der Chronik zu entnehmen ist, am 15. August die Baugrube für den Erweiterungsbau auszuheben. Schon einen Tag später, in der Nacht vom 16. zum 17. August, lief die gesamte Baugrube bei einem wolkenbruchartigen Regen so voll Wasser, dass die Feuerwehr gerufen werden musste. Es sollte nicht der letzte Regenguss bleiben und zu allem Ärger mit dem Wetter kam hinzu, dass auch das Grundwasser beständig anstieg. Schließlich musste man Tag und Nacht Pumpen laufen lassen, bis man die Lage endlich in den Griff bekam.

Die Kirche blieb übrigens während der Bauarbeiten geöffnet. Man hatte den Eingang an der Westseite verschlossen und unter dem Herz-Jesu-Fenster – also dem vordersten Hauptschiff-Fenster, neben dem sich heute die Kanzel befindet – einen provisorischen Eingang geschaffen. Die Schwestern gingen morgens um die Baugrube herum in die Kirche und dann über die Briesingstr. zum Krankenhaus zurück.  

Nach zehn „Hineingeschaut“ werden wir nun erst am 15. September den nächsten Blick in unser Archiv werfen und ab dann in etwa dreiwöchigem Rhythmus. Vielleicht gehen Sie bis dahin einmal selbst auf Entdeckungstour in unserer Chronik?

Link zur Chronik

Bis zum nächsten „Hineingeschaut“!

Ihre/Eure Regina Mahlke, Chronistin   


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