Liebe Leserinnen und Leser,

wir freuen uns auf Ihre Beiträge zum Johannesboten der Pfarrei Hl. Johannes XXIII. Tempelhof-Buckow.
Diese können Sie uns gerne per Mal zukommen lassen. Bitte beachten Sie den jeweiligen Termin für den Redaktionsschluß am 10. des Vormonats.

Anja Schmidt

Willkommen im Herbst!

 

Nüchtern betrachtet ist der Oktober der Beginn des Herbstes. Mit viel Glück gibt es noch ein paar warme und sonnige Tage. Doch die Natur bereitet sich auf den Winter vor.

Der Oktober ist so viel mehr, nicht nur für die Natur, sondern auch für mich. Wenn ich genauer darüber nachdenke, ist es für mich so eine Art Lieblingsmonat, wenn es das gibt. Es ist der Monat, in dem ich geheiratet habe, in dem meine beste Freundin geheiratet hat, in dem Freunde Geburtstag haben, in dem mein Haus bunt wird, weil der wilde Wein sich in den schönsten Farben zeigt, und es ist der Monat meines Lieblingsheiligen. Wer mich kennt, weiß, wer es ist: Der Heilige Franz von Assisi. Sein Festtag ist der 04. Oktober, auch wenn er bereits am 03. Oktober (1226) in Assisi verstarb. Franziskus begleitet mich schon so lange. Nicht erst seit meinem Besuch in Assisi. Das war natürlich die Kirsche auf der Sahnetorte, aber Franziskus hat sich in mein Leben geschlichen und jeden Tag auf’s Neue ist er mir liebevoller Begleiter und Mahner zugleich.

Oft frage ich mich, wie er heute in unserer Welt und unserer Kirche leben würde? Oder ob er es überhaupt könnte? Haben wir uns in seinen Augen viel zu weit von unserem eigentlichen Auftrag entfernt? Franziskus war definitiv kein einfacher Zeitgenosse, aber er hat seine Welt verändert. Er hat die Menschen, die ihn trafen, verändert. Er hat sie durch die Botschaft Jesu Christi verändert. Ich hatte große Hoffnungen, als sich Jorge Maria Bergoglio als Papst Franziskus vorstellte. Noch nie gab es einen Papst mit dem Namen Franziskus. Es ist ein Name, der so überraschend kam wie der Gewählte selbst, und ein Name, der Hoffnungen und Verantwortung in sich trägt.

Papst Franziskus ist sich dieser Verantwortung durchaus bewusst, und so ist es vielleicht nicht nur ein Zufall, dass er im Oktober 2022 die Mitglieder des Vorbereitungskomitees des „VIII. Franziskanischen Jahrhunderts“ einlud und ihnen für die Vorbereitungsphase riet, dass „die nächste franziskanische Hundertjahrfeier sich als Jubiläum verstehen muss, das die Nachfolge Christi und die Liebe zu den Armen vereint“. Das „VIII. Franziskanischen Jahrhundert“ wird 2023 eingeläutet und geht bis 2026, dem 800. Todesjahr des Heiligen. Eine lange Zeit, um uns auch selber der Frage zu stellen, wie kann ich am Aufbau der Kirche mitwirken. Welchen Platz habe ich mir in unserer Kirche gesucht, und ist es noch der richtige? Bin ich auf dem Weg der Nachfolge Christi? Ihnen fallen da sicher noch viele mehr ein, die die von Papst Franziskus geforderte Einheit von Nachfolge Christi und Liebe zu den Armen unterstreichen.

Fangen wir doch in diesem wunderbaren Oktober 2023 an und sehen die Welt, in der unsere Pfarrei wirkt, mit den Augen des Heiligen Franz von Assisi: Als Mensch, der die Schöpfung liebt und ihr huldigt. Doch gleichzeitig die Wurzel seines gesamten Einsatzes in der Liebe zu Jesus Christus sieht. Er hatte keine Angst, sich „lächerlich“ zu machen, um ihm zu folgen. Franziskus ist einfach weiter gegangen. Keine leichte Aufgabe, ich weiß. Doch einen Versuch ist es wert.

Mit herzlichen Grüßen

Ihre Gemeindereferentin

Anja Schmidt